Umschulung im sozialen Bereich

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Zuletzt geändert am: 17. January 2024
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Umschulung im sozialen Bereich

Menschen mit Freude am sozialen Umgang mit anderen Menschen sind gut für eine Umschulung im sozialen Bereich geeignet. Sie müssen für die Neuorientierung verschiedene Soft Skills mitbringen, diszipliniert genug für eine fundierte Ausbildung sein und sich auf täglich hohe Forderungen im beruflichen Alltag einstellen.

Ein Hauptschulabschluss (oder höher) ist für die Umschulung nicht zwingend erforderlich, aber hilfreich. Quereinsteiger aus völlig anderen Berufen können durch schulische Ausbildung in Kombination mit Praxisphasen eine gute soziale Kompetenz erlangen.

Anschließend kann auch ein Studium zum Master oder Bachelor of Arts im Fernstudium erfolgen. Die Zukunftsaussichten für Berufe im sozialen Bereich sind sehr gut. Akuter Personalmangel bleibt auf lange Sicht ein Problem, das sich mit engagierten Umschülern mildern lässt.

Für wen ist eine Umschulung zu einem sozialen Beruf geeignet?

Die wichtigste Voraussetzung für diesen Tätigkeitsbereich ist eine starke Empathie. Einerseits werden Einfühlungsvermögen, Geduld und Verständnis bis zur psychischen Schmerzgrenze in Einzelfällen abverlangt. Andererseits können Berufstätige im sozialen Bereich innere Distanz als mentalen Schutz aufbauen und nehmen dadurch nicht die Probleme ihrer Klienten »mit nach Hause. Gelassenheit in irrationalen Extremsituationen ist ebenso wichtig wie Durchsetzungsvermögen.

Eine wichtige Voraussetzung für diese Umschulung ist die Bereitschaft, auch körperlich täglich anstrengende Leistungen zu erbringen. Wer sich auf diese Anforderungen einlässt, wechselt mit der Umschulung komplett in ein forderndes und erfüllendes Berufsfeld. In jedem Fall erfolgt vor der Umschulung ein berufspsychologischer Test durch Arbeitsämter oder ein medizinisches Gutachten durch Rentenversicherungen.

Wie kann ich eine Umschulung im sozialen Bereich finanzieren?

Die Agentur für Arbeit ermöglicht nach erfolgreichem berufspsychologischem Test die Umschulung für soziale Berufe mit einem Bildungsgutschein. Ist die Finanzierung von Arbeitsmaterialien aus aktueller Notlage ausgeschlossen, übernehmen auf Antrag die Jobcenter solche Auslagen.

Nach erfolgreicher medizinischer Begutachtung kommen auch die Rentenversicherung oder Berufsgenossenschaft für eine Vollfinanzierung infrage.

Wie läuft die Ausbildung in einem sozialen Beruf ab?

Für eine Umschulung im sozialen Bereich genügt als Ausbildungsvoraussetzung bereits ein Hauptschulabschluss. Selbst ohne einen solchen erfolgt die Ausbildung in einer Berufsfachschule oder Fachschule in drei Jahren wie folgt:

  • Theoretische Wissensvermittlung zu pädagogischen, pflegerischen und medizinischen Kenntnissen
  • Praktische Phasen in KiTas, Seniorenheimen oder Krankenhäusern
  • Anerkennungsjahre nach erfolgreicher Umschulung mit praktischen Begleitzeiten

Eine mögliche Alternative ist eine Umschulung im Fernstudium. Diese Qualifikation begleitet den beruflichen Alltag als herausforderndes Eigenstudium mit folgenden Ablaufvarianten:

  • Vollzeitstudium vier bis fünf Semester (zwei bis 2,5 Jahre) mit dem Abschluss Master of Arts
  • Teilzeitstudium acht bis zehn Semester (vier bis fünf Jahre) mit dem Abschluss Master of Arts
  • Vollzeitstudium sechs bis acht Semester (drei bis vier Jahre) mit dem Abschluss Bachelor of Arts
  • Teilzeitstudium zwölf Semester (sechs Jahre) mit dem Abschluss Bachelor of Arts

Die Disziplin, die durch ein Fernstudium abverlangt wird, ist gleichzeitig eine vorzügliche Eigenschulung für den strikten Einsatzwillen, der im späteren sozialen Beruf täglich nötig ist.

Welche Zukunftsaussichten haben soziale Berufe?

Der Bedarf an Personal im sozialen Bereich ist in den letzten Jahrzehnten ständig gestiegen. Absehbar ist ein weiterer, starker Bedarfsanstieg in den kommenden Jahren. Absolventen einer Umschulung im sozialen Bereich arbeiten anschließend in der Alten- und Krankenhilfe, Drogen- und Suchtberatung oder Behindertenbetreuung.

Sie übernehmen Flüchtlingsarbeit, geben soziale Rechtsberatung, unterstützen die Obdachlosenhilfe oder arbeiten als Sozialarbeiter im Strafvollzug. Je nach Berufserfahrung entwickelt sich das Gehalt nach Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes für Soziales oder den Gehaltsmodellen privater und gemeinnütziger Organisationen.

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