Erzieher und Erzieherinnen sind im Berufsalltag den verschiedensten Belastungen ausgesetzt. Zu etwaigen körperlichen Belastungen kommen die psychischen Herausforderungen, die der Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit sich bringt, hinzu. Dies kann zu Erkrankungen führen, die unter Umständen auch eine Berufsunfähigkeit zur Folge haben. Alternativ kann über einen Wechsel in einen anderen Beruf nachgedacht werden.
Es gibt eine Menge Berufe für Quereinsteiger, die hier in Erwägung gezogen werden können. Informieren Sie sich hier über fünf Berufe, die als Alternative für Erzieher in Betracht kommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Berufswechsel bei Erziehern/Erzieherinnen erfolgt aus verschiedenen Gründen: Berufserkrankung, Wiedereinstiegsherausforderungen, längere Auszeiten, geringe Nachfrage und anhaltende Unzufriedenheit.
- Gesundheitliche Probleme, längere Auszeiten durch Kindererziehung oder Pflege können einen Wechsel in einen neuen Beruf notwendig machen.
- Vor einem Wechsel sollten mögliche falsche Erwartungen überprüft werden, unter Berücksichtigung von Anforderungen, Perspektiven und der Vereinbarkeit mit familiären Bedürfnissen.
- Weiterbildungen bieten Möglichkeiten zur Steigerung der Zufriedenheit und Berücksichtigung gesundheitlicher Belange für Erzieher, z. B., Fachkraft für Integration oder Aufstiegsweiterbildungen.
- Alternative Berufe für Erzieher umfassen Suchtberater, Schulbegleiter, Familienberater, Jugendcoach und Mitarbeiter des Jugendamtes; Umschulungen können durch Rentenversicherung, Agentur für Arbeit oder Jobcenter finanziert werden, abhängig von erfüllten Voraussetzungen.
Typische Gründe für einen Berufswechsel
Typische Gründe für einen Wechsel aus dem Beruf des Erziehers/der Erzieherin in einen neuen Beruf sind:
- Berufserkrankung: typische Berufserkrankungen können einen Wechsel erfordern
- Wiedereinstieg: Krankheitsbedingte längere Ausfälle können einen Wiedereinstieg in die ursprüngliche Arbeit als Erzieher erschweren
- Auszeit: Kindererziehung oder Pflege sowie andere familiäre Gründe können zu einer längeren Auszeit zwingen. Dann kann der Wechsel in einen anderen Beruf erforderlich sein
- Nachfrage: Bei geringerer Nachfrage an Erziehern ist eine Umschulung in einen anderen Beruf sinnvoll
- Unzufriedenheit: Kann die Unzufriedenheit auch nicht durch eine Weiterbildung beseitigt werden, sollte die Umschulung in Erwägung gezogen werden.
Die Arbeit als Erzieher oder Erzieherin kann gesundheitliche Probleme verursachen. Sind diese mit längeren Ausfällen, wiederkehrenden Krankheitszeiten oder gar einer Berufsunfähigkeit verbunden, sollte zur Vermeidung einer Kündigung des Arbeitgebers ein Wechsel in einen anderen Beruf erwogen werden. Eine Umschulung oder Weiterbildung kann hier hilfreich sein.
Kindererziehung oder die Pflege eines nahen Angehörigen machen oft eine längere Auszeit vom Beruf des Erziehers / der Erzieherin erforderlich. Ein Wiedereinstieg ist nach einer längeren Auszeit oft schwer. Alternative Berufe für Erzieher können die Lösung dieser Problematik sein.
Vorsicht vor falschen Erwartungen!
Alternative Berufe für Erzieher können mit falschen Erwartungen verbunden sein. Davor sollten Sie sich schützen, um Enttäuschungen vorzubeugen. Deshalb sollte vor einem Wechsel in alternative Berufe für Erzieher überlegt werden, welche Gründe zu diesem Wechsel führen. Sind diese Gründe im neuen Beruf beseitigt?
Welche Anforderungen kommen im neuen Beruf auf Sie zu? Können diese gesundheitlich und mental erfüllt werden. Ist die Perspektive im neuen Beruf besser als im alten Beruf? Welche Entwicklungsmöglichkeiten bestehen im neuen Beruf? Lässt sich der neue Beruf mit Ihren familiären und zeitlichen Bedürfnissen überein bringen? Wägen Sie die Entscheidung ab, nehmen Sie Beratung in Anspruch.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten habe ich?
Vor dem Wechsel in alternative Berufe für Erzieher kann auch eine Weiterbildung in Erwägung gezogen werden. Diese bestehen sowohl im pädagogischen als auch im sportlichen Bereich. Unter Umständen können damit eine erhöhte Zufriedenheit oder auch die Berücksichtigung gesundheitlicher Belange erreicht werden. Die Weiterbildungsmöglichkeiten für Erzieher sind vielfältig:
- Fachkraft für Integration und Inklusion
- Intervention bei Kindeswohlgefährdung
- Fachkraft zum Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung
- Begleitung für trauernde Kinder
Durch die Weiterbildungen erwerben Sie die Qualifikation, Kinder und Jugendliche in besonderen Lebenslagen professionell und empathisch zu begleiten. Sie erhalten die Möglichkeit, noch intensiver als Erzieher oder Erzieherin wirken und pädagogisch wertvolle Arbeit zu leisten. Dies kann eine neue Zufriedenheit in der alten Tätigkeit steigern oder wieder herstellen.
Auch eine Aufstiegsweiterbildung als Erzieher/Erzieherin kann interessant sein.
So kann diese Qualifikation als
- Fachwirt/Fachwirtin im Erziehungswesen
- Fachwirt/Fachwirtin für Organisation und Führung im Sozialwesen
- Betriebswirt/Betriebswirtin im Sozialwesen
erworben werden. Auch im Bereich der Heil- und Sonderpädagogik werden Weiterbildungen angeboten.
Durch die erworbenen Zusatzqualifikationen erhöhen Sie die Chancen auf eine bessere Bezahlung. Sie verbessern Ihre Berufsaussichten sowohl beim bisherigen Arbeitgeber als auch bei potenziellen neuen Arbeitgebern.
Informieren Sie sich über vor dem Wechsel in alternative Berufe für Erzieher über die Weiterbildungsmöglichkeiten.
Welche alternativen Berufe gibt es?
Ein Wechsel in alternative Berufe für Erzieher bietet vielfältige Möglichkeiten. Nachfolgend werden fünf alternative Berufe für Erzieher vorgestellt:
Suchtberaterin/Suchberater
Sie sind sowohl präventiv als auch interventionell tätig. Im Vordergrund steht die Erstellung von präventiven Maßnahmen, um Kinder und Jugendliche für die Gefahren des Drogenkonsums und einer daraus resultierenden Abhängigkeit zu sensibilisieren. Sind die Kinder und Jugendlichen bereits mit Drogen in Berührung gekommen, ist die Intervention Schwerpunkt der Arbeit.
Schulbegleiter/Schulbegleiterin
Sie betreuen Kinder mit physischen oder psychischen Einschränkungen im Schulalltag. Hierbei kooperieren Sie mit den Lehrpersonen und den Eltern.
Familienberater/Familienberaterin
Sie arbeiten in Familienberatungsstellen. Dabei unterstützen Sie Familien, die sich in Konfliktsituationen befinden, in der Bewältigung dieser Schwierigkeiten. Sie moderieren die Gespräche innerhalb der Familie und helfen, Lösungen zu finden.
Jugendcoach
Der klassisch „Streetworker“ genannte Jugendcoach unterstützt Jugendliche im Alltag und bei entstehenden Problemen. Der Einsatz findet regelmäßig in sozialen Brennpunkten und Einrichtungen für Jugendliche statt
Mitarbeiter/Mitarbeiterin des Jugendamtes
Die Mitarbeiterstruktur bei den Jugendämtern ist interdisziplinär. Regelmäßig werden Erzieher, Pädagogen oder Sozialwissenschaftler beschäftigt, um eine breitgefächerte Qualifikation zum Wohle von Kindern und Jugendlichen bereit zu halten.
Kann ich mir eine Umschulung finanzieren lassen?
Vor dem Wechsel in alternative Berufe für Erzieher, sei es durch eine Weiterbildung oder eine Umschulung, muss die Finanzierung geplant werden. So übernehmen in der Regel die gesetzliche Rentenversicherung, aber auch die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter die Kosten für Umschulungen in neue Berufe.
Die dafür erforderlichen Voraussetzungen müssen erfüllt werden. Wichtigste Voraussetzung ist, dass die Bildungsträger bei den Kostenträgern zugelassen sind. Darüber hinaus müssen sie zertifiziert sein. Lassen Sie sich von den Anbietern der Umschulungen informieren, welche Voraussetzungen erfüllt sind.