Das wichtigste in Kürze

  • Mobbing am Arbeitsplatz ist eine schwierige Situation, die niemand alleine bewältigen sollte
  • Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber sollten ihre Verantwortung erkennen, um ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen und Mobbing zu verhindern
  • Eine offene Kommunikation, eine klare Mobbing-Richtlinie und gezielte Schulungen können dazu beitragen, das Problem zu bekämpfen
  • Erinnere dich, dass nicht du Schuld an der Situation hast und dass es Hilfe und Unterstützung gibt, um das Problem zu lösen
  • Sprich mit jemandem über das, was du erlebst, sei es ein Vorgesetzter, ein Kollege, ein Familienmitglied oder ein professioneller Berater
  • Es ist wichtig, dass du dich nicht alleine fühlst und für dich selbst einstehst.

Inhaltsverzeichnis

Mobbing Opfer haben es schwer. Sei es in der Schule oder am Arbeitsplatz, die Schikane von einer oder mehreren Personen ist weit verbreitet. Du wirst häufig von Meetings ausgeschlossen, wenn du den Pausenraum betrittst, verstummen alle und Fehler anderer werden häufig dir in die Schuhe geschoben?

Dann bist du vielleicht Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz. Was sind deine Optionen, um dagegen vorzugehen? Das und wie man Mobbing erkennt, was die Ursachen sind und welche Auswirkungen die Schikane auf einen Menschen haben kann, erfährst du in diesem Artikel. 

Wie erkennt man Mobbing am Arbeitsplatz?

Mobbing am Arbeitsplatz kann manchmal schwer zu erkennen sein, da es sich oft subtil und schleichend entwickelt. Es ist jedoch wichtig, dass man die Anzeichen erkennt, um schnell handeln zu können. Hier sind einige Anzeichen, auf die du achten solltest:

  • Wiederholte Beleidigungen oder Beschimpfungen: Wenn jemand dich immer mehr beleidigt, beschimpft oder sich wiederholt über dich lustig macht, kann dies ein Anzeichen für Mobbing sein.
  • Ausgeschlossen werden: Du wirst von Meetings oder Aktivitäten nach der Arbeit ausgeschlossen? Isolation ist häufig der erste Schritt.
  • Gerüchte oder Verleumdungen: Werden Gerüchte über dich verbreitet? Diese sind schnell in die Welt gesetzt, jedoch schwer zu widerlegen.
  • Drohungen oder Gewalt: Wenn dir jemand Gewalt oder sonstiges androht, ist dies schon eine fortgeschrittene Form des Mobbings und sollte unverzüglich beim Arbeitgeber gemeldet werden.
  • Belästigung: Sexuelle Belästigung oder die Herabwürdigung deiner ethnischen Herkunft gehört ebenfalls ganz klar zum Mobbing und sollte nicht toleriert werden.
  • Ein ungutes Arbeitsklima: Fühlst du dich generell unwohl am Arbeitsplatz oder bemerkst ein ungutes Klima, könnte auch das ein Anzeichen für Mobbing sein.
  • Wiederholtes Anschwärzen: Bekommst du immer die Schuld, wenn im Unternehmen etwas schiefläuft? Werden deine Fehler sehr häufig von Kollegen beim Chef gemeldet? 

Welche Ursachen gibt es für Mobbing am Arbeitsplatz?

Mobbing am Arbeitsplatz kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Wenn Menschen auf engem Raum zusammenarbeiten, kommt es häufig zu Unstimmigkeiten innerhalb des Unternehmens. Warum dies in manchen Fällen zu Mobbing führt, können sich die Betroffenen oft selbst nicht erklären.

Einige der häufigsten Ursachen von Mobbing am Arbeitsplatz sind:

  • Stress und Zeitdruck: In einer Arbeitsumgebung, in der Mitarbeiter unter großem Zeitdruck stehen und hohen Anforderungen ausgesetzt sind, kann es zu einer angespannten Atmosphäre kommen, in der Mitarbeiter anfälliger für Mobbing sind.
  • Machtmissbrauch: Manche Mitarbeiter oder Vorgesetzte nutzen ihre Position, um andere Mitarbeiter zu unterdrücken oder zu mobben. Dies kann aus einem Gefühl von Unsicherheit, Minderwertigkeit oder Neid entstehen.
  • Persönliche Probleme: Manche Täter haben möglicherweise persönliche Probleme, die sich auf ihr Verhalten am Arbeitsplatz auswirken. Sie können beispielsweise unter Depressionen oder Angststörungen leiden oder anderweitige Probleme in ihrem Privatleben haben. 
  • Fehlende Unterstützung und fehlendes Feedback: In einer Arbeitsumgebung, in der Mitarbeiter keine ausreichende Unterstützung oder Feedback erhalten, kann es zu einem Gefühl von Unzufriedenheit und Frustration kommen, was dann an Mitarbeitern ausgelassen wird.
  • Konkurrenzkampf: Auf der Leiter zum Erfolg scheuen sich manche Menschen nicht davor, Konkurrenten das Leben schwer zu machen, um selbst weiterzukommen.

Welche Auswirkungen entstehen durch das Mobbing?

Mobbing am Arbeitsplatz kann ernste Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit des Betroffenen haben. Es kann zu Angstzuständen, Depressionen und sogar zu Selbstmordgedanken führen. Der Arbeitnehmer kann sich isoliert und hilflos fühlen, was dessen Beziehungen sowie die Arbeitsleistung beeinträchtigen kann.

Betroffene können auch körperliche Symptome wie Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Magenprobleme entwickeln. Diese Symptome können sowohl durch die psychische Belastung als auch durch andauernden Stress verursacht werden. 

Um die eigene Gesundheit und Karriere zu schützen, sollten Betroffene Unterstützung suchen oder selbst handeln. 

Eine weitere Auswirkung von Mobbing am Arbeitsplatz ist, dass es die Karriere des Angestellten beeinträchtigen kann. Der Betroffene kann Schwierigkeiten haben, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, was zu einer verschlechterten Leistung führen kann. Es kann auch dazu kommen, dass der Leidtragende seinen Job verliert oder Schwierigkeiten hat, einen neuen Job zu finden. 

Mobbing am Arbeitsplatz kann auch Auswirkungen auf die Beziehungen des Betroffenen haben. Diese Person kann sich von Freunden und Familie entfernen, da sie sich schämt oder sich nicht verstanden fühlt. Es kann auch zu Problemen innerhalb privater Beziehungen führen, da das Stresslevel sehr hoch ist und die Gesamtsituation zu emotionaler Erschöpfung führt.

Wichtig zu betonen ist, dass Mobbing am Arbeitsplatz ein ernstes Problem ist, das sowohl körperliche als auch psychische Auswirkungen hat. Um die eigene Gesundheit und Karriere zu schützen, sollten Betroffene Unterstützung suchen oder selbst handeln. 

Das sind deine Optionen: So solltest du auf Mobbing reagieren

Wenn du Mobbing am Arbeitsplatz erfährst, gibt es mehrere Optionen, die du in Betracht ziehen kannst, um dich zu schützen und das Mobbing zu beenden.

Suche dir Unterstützung! Das kann beispielsweise bei einem Vertrauten im Unternehmen, bei deiner Familie oder einem Berater sein. Es gibt auch spezialisierte Beratungsstellen für Betroffene, die Unterstützung und Rat anbieten.

Du kannst auch versuchen, das Mobbing direkt mit dem Täter zu klären. Sprich ihn zunächst unter vier Augen an, falls das nichts bewirkt, solltest du es vor einigen Zeugen versuchen. Warte hierbei aber nicht zu lange ab, je länger du das Mobbing geschehen lässt, desto schwieriger könnte es zu stoppen sein. Allerdings solltest du in jedem Fall vorsichtig sein und dir immer im Klaren darüber sein, dass das Mobbing nicht selbstverschuldet ist und du nicht dafür verantwortlich bist.

Informiere dich über die Ressourcen deines Unternehmens: Mach dich über den Personalrat oder die Schiedsstelle schlau. Der Gang zum Vorgesetzten ist der nächste Schritt, wenn bisher nichts funktioniert hat.

Jeder Fall von Mobbing ist anders, es gibt keine ultimative Lösung.

Beschreibe die Situation, nenne konkrete Beispiele und führe auf, wie das Mobbing deine Arbeit und dein körperliches und geistiges Wohlbefinden beeinflusst. Wenn daraufhin nichts unternommen wird, kannst du deinen Chef auf die Fürsorgepflicht aufmerksam machen. Verletzt er diese, indem er nichts gegen die Situation unternimmt, kann er haftbar gemacht werden.

Eine der letzten Optionen besteht darin, das Mobbing anzuzeigen. Dies kann entweder an den Vorgesetzten oder an die Personalabteilung gemeldet werden. Es ist wichtig, dass die Anzeige so detailliert wie möglich ist und alle relevanten Informationen enthält, wie zum Beispiel Datum, Uhrzeit, Ort und Art des Mobbings.

Dokumentiere deswegen alles in einem Mobbing-Taschenbuch, um so die Regelmäßigkeit und Systematik der Schikane beweisen zu können. Berate dich zusätzlich mit deinem Anwalt, um sicherzugehen, dass du die notwendigen Beweise hast, um deinen Fall zu gewinnen. 

Falls alles nichts bewirkt, ist der letzte Ausweg die Kündigung. Dies mag zwar das Ziel des Täters sein und erscheint für dich im ersten Augenblick wie eine Niederlage, aber letztendlich ist ein Arbeitsplatz, der dir so viel Leid bringt, es nicht wert, die daraus resultierenden physischen und psychischen Schäden in Kauf zu nehmen.

Jeder Fall von Mobbing ist anders, es gibt keine ultimative Lösung. Du solltest dir  Zeit nehmen, die für dich am besten geeigneten Optionen zu prüfen und dir gegebenenfalls professionelle Hilfe zu suchen. Es ist wichtig, dass du dich nicht schuldig oder schwach fühlst und dich darauf konzentrierst, das Mobbing zu beenden und deine Rechte zu schützen.

Lisa Justus ist eine Mitarbeiterin der HR Rocket GmbH und hat schon einige Artikel für den dazugehörigen HR-Ratgeber veröffentlicht. Aktuell studiert sie E-Commerce und hat eine Leidenschaft für das Schreiben.

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