Für gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft ist es empfehlenswert, sich stetig neue Fähigkeiten und neues Wissen anzueignen. Wer sein Studium oder seine Ausbildung vor zehn, zwanzig Jahren oder gar mehr abgeschlossen hat, erfüllt je nach Job womöglich die heutigen Anforderungen nicht mehr und spürt dies auch. Nicht selten bringt dies eine tiefe Unzufriedenheit im Job mit sich.
In diesem Fall kann eine Umorientierung und der Erwerb neuer Qualifikationen Sinn machen. Dies bietet sich im Hinblick auf die sogenannte Arbeit 4.0 im Rahmen einer Weiterbildung 4.0 zweifellos an. In diesem Artikel erfährst du alles rund um das Thema Arbeit und Weiterbildung 4.0. Ich nenne dir außerdem Berufe, die zukünftig vielversprechend sind.
Was bedeutet Arbeit 4.0?
Die Arbeitswelt verändert sich bekanntermaßen ständig. Aktuell ist die vierte Revolution im Gange, in welcher die Begriffe Digitalisierung und Automatisierung eine besondere Relevanz erfahren. Der Ausdruck Arbeit 4.0 bezieht sich in diesem Zusammenhang auf neue Formen der Arbeit sowie Technologien, die in der Arbeitswelt der Zukunft eine große Rolle spielen werden.
Dazu gehören beispielsweise die künstliche Intelligenz, Big Data, Robotik und das Internet der Dinge. Diese neuen Technologien sollen immer mehr mit den Menschen verknüpft werden, um ganz andere Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu schaffen und Prozesse mehr und mehr zu automatisieren.
Auch die Arbeitszeiten sowie -orte sollen durch die Digitalisierung flexibler gestalten werden, damit die Menschen eine bessere Work-Life-Balance erfahren. In diesem Zuge lautet das Ziel, Arbeitsprozesse zu individualisieren, Abläufe zu personalisieren und so den Fähigkeiten und Bedürfnissen von Menschen entgegenzukommen.
All das soll schließlich die Effizienz in Unternehmen steigern sowie die Zufriedenheit der Mitarbeiter erhöhen.
Herausforderungen sind dabei jedoch, dass so manche Berufe möglicherweise überflüssig werden, je mehr Automatisierungen vorgenommen werden. Umso wichtiger ist es, sich durch Weiterbildung 4.0 vorzubereiten, um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zukünftig zu verbessern.
Was versteht man unter Weiterbildung 4.0?
Weiterbildung 4.0 ist somit eine Anpassung von Weiterbildungsmaßnahmen an diese neuen Herausforderungen der Arbeit 4.0. Damit soll erreicht werden, dass Arbeitnehmer digitale Technologien kennenlernen und zu nutzen wissen. Deren Fähigkeiten und Kompetenzen werden ganz darauf ausgerichtet, digital arbeiten zu können – beispielsweise in der Programmierung, in der digitalen Kommunikation oder auch im IT-Management.
Dadurch wird eine Wettbewerbsfähigkeit für die Arbeitnehmer hergestellt, die nicht in zukunftsfähigen Berufen arbeiten bzw. denen entsprechendes Wissen und die nötigen Kompetenzen fehlen. Für Unternehmen bringt dies den Vorteil mit sich, dass sie leistungsfähige Mitarbeiter haben, die das Wachstum des Unternehmens sowie dessen Erfolg mit ihrer Arbeit herbeiführen.
Welche Weiterbildungsmaßnahmen werden in diesem Zusammenhang genutzt?
Um die digitalen Kompetenzen zu erwerben, gibt es im Rahmen der Weiterbildung 4.0 moderne Technologien und Methoden zur flexiblen und individuellen Wissensvermittlung. Dazu gehören folgende:
- Online-Kurse
- Virtuelle Lernplattformen
- Simulationen
- Serious Games (E-Learning-Spiele)
- Mobile Anwendungen
Zusätzlich gehört zu Weiterbildung 4.0 auch der Wissensaustausch über soziale Plattformen und Netzwerke sowie Online-Communities. Wichtig sind bei all dem die Möglichkeiten, Peer-to-Peer am Arbeitsplatz zu lernen.
Welche Berufe haben zukünftig besonders viel Potenzial?
Nun stellt sich schnell die Frage, welche Berufe im Hinblick auf Arbeit und Weiterbildung 4.0 besonders viel Potenzial haben und sich somit für Weiterbildungen, aber auch für Umschulungen, anbieten könnten. Dazu gibt es folgende Beispiele:
- Data Scientist
Der Bereich Data Science wird in Zukunft eine enorm große Rolle spielen. Dabei geht es um die Analyse großer Datenmengen sowie die Identifizierung von Mustern und Trends. Mithilfe dieser Erkenntnisse sollen schließlich Handlungsempfehlungen generiert werden. Schon jetzt werden immer mehr Online-Kurse zu diesem Thema erstellt.
Um als Data Scientist Fuß zu fassen, bedarf es Kenntnisse in der Datenanalyse, der Statistik, dem maschinellen Lernen und der Programmierung.
- KI-/AI-Spezialist
Künstliche Intelligenz nimmt an Relevanz stetig zu. KI- bzw. AI-Spezialisten sind demnach enorm gefragt. Sie beschäftigen sich mit der Konzeption und Umsetzung intelligenter Algorithmen, implementieren KI-Anwendungen und können so auch Maschinen trainieren und letztlich immer weiter optimieren.
- IT-Sicherheitsexperten
Durch die fortschreitende Digitalisierung muss sichergestellt werden, dass Daten sicher bleiben und nicht den immer häufiger werdenden Cyber-Angriffen zum Opfer fallen. Ein IT-Sicherheitsexperte ist daher zuständig für entsprechende Sicherheitskonzepte, die Suche nach möglichen Schwachstellen und die Umsetzung von Schutzmaßnahmen.
- Cloud-Architekt
Damit sich Unternehmen vernetzen und Daten austauschen können, basiert deren IT-Infrastruktur immer mehr auf Cloud-Systemen, die hierfür durch Cloud-Architekten entwickelt und implementiert werden müssen. Die Flexibilität dieser Systeme ist schließlich sehr wichtig.
- UX-Designer
Unter UX versteht man die User Experience. Durch die Zunahme an digitalen Produkten und Dienstleistungen muss auch sichergestellt werden, dass Bedürfnisse möglicher Nutzer berücksichtigt werden. UX-Designer arbeiten in der Benutzerforschung und der Gestaltung intuitiver und ansprechender Nutzeroberflächen.
- RPA-Experte
RPA steht für Robotic Process Automation. In diesem Beruf werden demnach wiederkehrende Aufgaben oder Prozesse durch Roboter automatisiert. Zu diesem Zweck sollen RPA-Experten zunächst Prozesse analysieren und herausfinden, wo Potenzial für Automatisierungen besteht. Anschließend geht es um die Implementierung von Lösungen.
- Digital Marketing Spezialist
Durch Arbeit 4.0 verändert sich auch das Marketing enorm und wird zunehmend digitalisiert. Daher gehört zu den Aufgaben eines Digital Marketing Spezialisten digitale Marketingstrategien zu entwerfen und zu implementieren. Eine große Rolle spielen hierbei Social Media, Suchmaschinenoptimierung und digitale Werbemöglichkeiten.
- E-Commerce Manager
E-Commerce-Manager kümmern sich um den Online-Vertrieb von Produkten und Services und entwickeln hierfür Strategien. Zudem optimieren sie auch die entsprechenden Online-Shops und übernehmen die Kommunikation mit den Kunden.
- VR-Designer
VR- oder Virtual-Reality-Designer gestalten virtuelle Welten und Erlebnisse für die Nutzer verschiedener Anwendungsbereiche wie Gaming oder Training. Dazu entwickeln sie 3D-Modelle und kreieren VR-Anwendungen.
- Nachhaltigkeitsmanager
Da auch die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz heute und zukünftig äußerst relevant sind, bedarf es in jedem Unternehmen auch einen Nachhaltigkeitsmanager. Dieser entwickelt Strategien, identifiziert Verbesserungspotenziale und setzt Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung um.
Fazit
Um den neuen Anforderungen im Berufsleben der Zukunft gerecht zu werden, als Arbeitnehmer die eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen und dafür digitale Kompetenzen zu entwickeln, ist Weiterbildung 4.0 essenziell. Während die Digitalisierung in einigen Berufen noch nicht zu sehr für Veränderungen sorgt, sind andere wiederum besonders betroffen. Daher ist es ein Muss, sich über die neuesten Veränderungen zu informieren und entsprechende Maßnahmen für sich selbst zu treffen. In diesem Zuge sind möglicherweise auch Umschulungen und somit ein ganz neuer Beruf denkbar.